Ab 1904 bot die Firma „Autocars & Accessories Limited“ in London ein Lastendreirad namens „Auto-Carrier“ an, das sich gut verkaufte. 1907 wurde die Firma wurde in „Autocarriers Ltd.“ umbenannt.
1911 übersiedelte „Autocarriers Ltd.“ von London nach Thames Ditton, dort entstand auch das berühmte „AC“ Logo.
Das Lastendreirad wurde zum AC Sociable, einem dreirädrigen Personenwagen weiterentwickelt, und 1913 brachte AC das erstes Auto mit vier Rädern heraus. Der AC 10 HP war ein sportliches Cyclecar, das als Zweisitzer oder mit „Schwiegermuttersitz“ erhältlich war.
1919 begannen die Arbeiten an einem eigenen Motor – einem wassergekühlten Sechszylinder mit Leichtmetallblock und obenliegender Nockenwelle, äußerst moderner für die Zeit, der die Firma bis Anfang der 60er(!) Jahre begleiten sollte.
1920 fand der neuer Motor seinen Weg in ein neues Automobil. Der schlicht „AC Six“ genannte Wagen sollte für die nächsten 20 Jahre in Produktion bleiben.
Zwischen 1919 und 1920 erwarb S.F. Edge nach und nach Anteile an AC und wurde 1921 zum „governing director“. Nach dem Börsencrash von 1929 musste Edge die Firma auflöste und die Reste an die Familie Hurlock verkaufen.
1932 wurde der erneuerte AC Six präsentiert. Die Leistung des Sechszylinders lag jetzt je nach Vergaserbestückung zwischen 60 und 90 PS.
Nach Kriegsende wurde ab 1947 der überarbeitete AC Six, jetzt als „AC 2 Litre“ weiter gebaut und mit verschiedenen Aufbauten angeboten. Bis 1958 sollten knapp 1.300 Exemplare entstehen.
Wirtschaftlich wichtiger war ein staatlicher Auftrag. AC und ein paar andere Firmen wurden von der Regierung mit dem Lizenzbau von Versehrtenfahrzeugen betraut.
Die lichtblauen Dreiräder, Invacar genannt, mit 147 ccm Einzylinder-Motor waren wohl ein „Kulturschock“ für die Liebhaber der klassischen Sportwagen, aber sie brachte nicht zu knapp Geld in die Kassen.
Zwischen 1953 und 1958 baute AC mit dem „AC Petite“, einen dreirädriger Kleinstwagen von dem rund 4.000 Exemplare entstehen sollten, d.h. vom Petite wurden deutlich mehr Exemplare gebaut, als von allen anderen AC Modellen der Firmengeschichte zusammen.
1953 schlug der Rennfahrer John Tojero den Serienbau einer „Barchetta“ im Stile des Ferrari 166 vor, und die Brüder Hurlock waren begeistert. Bald war der erste AC Ace auf der Earls Court Motor Show zu bewundern. Ab 1956 gab’s den Ace optional mit dem leistungsstärkeren Bristol-Motor.
1954 wurde dem „Barchetta“ ein elegantes Coupe zur Seite gestellt. Der AC Aceca war trotz Aluminiumkarosserie schwerer als der Ace, aber dank besserer Aerodynamik mit 206 km/h Spitze schneller.
Der höhere Preis begrenzte die Nachfrage, und vom Ace wurden rund doppelte so viele Exemplare wie vom Aceca gebaut. In den Quellen liest man von 328 Stück Aceca gegenüber 689 Exemplaren vom Ace.
Oktober 1959 präsentierte AC ein von Ace/Aceca abgeleitetes zweitüriges und viersitziges Coupe. Der Greyhound hatte einen um 25 cm verlängertem Radstand und eine elegante Karosserie, die an den Aston Martin DB4 erinnert.
Wie seine beiden „Brüder“ wurde der Greyhound von wahlweise drei Motoren – AC, Bristol und (später) Ford – angetrieben, deren Leistung mit 102, 125 resp 170 PS angegeben wurde. Der Greyhound wurde nicht zum erhofften Verkaufsschlager und blieb mit nur 93 Stück (1959-1963) einer der rarsten AC überhaupt.
Die „Cobra“ – im wesentlichen ein AC Ace mit einem amerikanischen V8 von Ford war das „Baby“ von Carroll Shelby und es sind die Meinungen geteilt, ob die Cobra mehr AC und britisch oder mehr Shelby und amerikanisch ist. Wie auch immer – die Cobra entwickelte sich zum Kultfahrzeug und wurde zur meistkopierten Form der Replicaszene.
Zum Nachfolger des Greyhound sollte der AC 428 – eine luxuriöse Cobra mit eleganter Karosserie von Pitro Frua – werden.
Die Produktion des AC 428 stand unter keinem guten Stern – die Fahrgestelle wurden per Bahn von Thames Ditton nach Turin verfrachtet, Frua baute darauf die Karosserie und schließlich ging’s zurück nach England für Lackierung, Interieur und Fertigstellung.
Der hoher Preis – der AC 428 war so teuer wie ein Aston Martin V8 – Verzögerungen durch Streiks und schließlich die Ölkrise ließen die Produktion 1973 nach 81 Exemplaren enden.
1976 wurden die letzten Invacars – ja, die gab’s immer noch – gebaut und danach verschwand AC vorerst einmal als Autohersteller von der Bildfläche
1979 gab’s mit dem 3000ME ein deutliches Lebenszeichen. In den folgenden Jahren zeigte AC immer neue resp- neu überarbeitete Protoypen auf den Motor Shows, aber die Entwicklung gestaltete sich schwieriger als gedacht. Ab Oktober 1978 konnte man den AC 3000ME – ME für „mid engined“ – schlielich bestellen.
Derek Hurlock verkaufte die Namensrechte und Produktionswerkzeuge für den 3000ME an eine Gruppe um David McDonald. Im Oktober 1985 wurden die letzten Exemplare fertiggestellt und die „AC (Scotland) plc.“ ging in Konkurs.
1986 kam die Marke AC an Brian Angliss, der mit seiner Firma Autocraft ein anerkannter Restaurator (und Replica Produzent) von Cobras war, und er legte die AC Cobra Mk IV auf.
1986 präsentierte Autocraft den „Ace of Spades“, der ein Einzestück blieb. Etwas erfolgreicher – 50 Stück – wurde der 1993 vorgestellte „AC Ace Brooklands“.
1996 war AC wieder einnal pleite, ging von Hand zu Hand und beschränkte sich auf Prototypen und vollmundige Versprechungen. Seit 2009 hat „AC Automotive“ den Sitz in Straubenhardt in Baden-Württemberg…